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Archiv für 04. Dezember 2017

Reputations-Management: Strategien gegen ein schlechtes Image

Montag, 04. Dezember 2017

Wenn es um größere Investitionen geht, tätigen immer weniger Menschen ihre Käufe, ohne zuvor das Internet befragt zu haben. Das Suchwort „Test“ erreicht seinen jährlichen Peak üblicherweise im Dezember und wird gerne in Kombination mit elektronischen Produkten wie Smartphones oder Fernsehern benutzt. Gesamtbewertungen von unter vier Sternen bei Amazon oder bekannten Bewertungsportalen können bereits ein K.O.-Kriterium für einen Kauf darstellen. Produkte, die überhaupt nicht bewertet wurden, sind mit einem
Vertrauensabschlag belastet.

Ein Fünftel aller Amazon-Bewertungen gelten als gefälscht

In einer Zeit, in der Begrifflichkeiten wie Fake-News oder Fake-Bewertung in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sind, können auch allzu überschwängliche Urteile Verdacht auslösen und nicht nur das Vertrauen in ein Produkt, sondern in den Anbieter insgesamt beeinträchtigen. Laut einer Auswertung des Softwareherstellers Reviewmeta sind rund 20 Prozent aller Amazon-Bewertungen gefälscht. Das zeigt, wie breit die direkte Manipulation von Meinungen im Online-Handel verbreitet ist.

Manipulierte Meinungsberichte unterliegen dem Wettbewerbsrecht

Unternehmer sollten bedenken, dass die gezielte Platzierung von Bewertungen wie Werbung eine geschäftliche Handlung darstellt, die der wettbewerbsrechtlichen Kontrolle unterworfen ist. Welche Möglichkeiten aber bieten sich Unternehmen, für eine gute Online-Reputation zu sorgen? Selbst ein gutes Produkt ist keine Gewähr für ein unbeschadetes Image im Internet. Dummerweise interessieren sich viele Menschen ganz besonders für die kritischen Meinungen in Netz. So kann unter hundert guten Bewertungen eine einzelne schlechte Rezension einem Produkt großen Schaden zufügen. Welche Möglichkeiten bieten sich einem Unternehmen, aktiv Einfluss auf seine Reputation zu nehmen?

Informationen zum Unternehmen im Internet kontrollieren

Um die eigene Online-Reputation zu kontrollieren ist es wichtig, online Kontrolle über Informationen zum eigenen Unternehmen zu wahren. Google bezieht in die organische Suche Seiten ein, die im Internet eine hohe Autorität genießen. Unternehmensinformationen, die auf Websites wie Wikipedia, Yelp, Bookadviser auftauchen, können von unabhängigen Autoren eingetragen werden und müssen daher regelmäßig auf ihre Korrektheit geprüft werden.

Google My Business mit Informationen füttern

Für Ergebnisse der lokalen Suche stützt sich der Suchalgorithmus zunächst auf Einträge bei Google My Business. Hier sollten möglichst umfassenden Informationen zum Unternehmen angelegt sein. Dazu sollten auch Bilder gehören. Aber auch in diese Ergebnisse fließen Informationen von Seiten großer Autorität ein, genauso wie Rezensionen. Durch die Verbreitung von Informationen kann vor allem beeinflusst werden, wo die eigenen Darstellungen im Google-Ranking auftauchen und ob veröffentlichte Daten korrekt sind. Etwas komplexer und sensibler stellt sich das Thema Glaubwürdigkeit für ein Unternehmen dar.

Reputations-Management sollte transparent und kommunikativ sein

Glaubwürdigkeit ist ein hart erarbeitetes Gut für Unternehmen, dass sich sehr leicht wieder verspielen lässt. Transparenz ist dabei im Internet sehr wichtig. Schlechte Bewertungen können abschreckend sein, sie aber erkennbar zu unterschlagen, wie es beispielsweise auf dem Immobilien-Portal ImmoScout24 möglich ist, erregt Verdacht. Sinnvoller ist es, auf Kunden einzugehen. Viele Bewertungsportale bieten die Möglichkeit, Antworten auf Rezensionen zu veröffentlichen. Begründete schlechte Urteile sind immerhin auch ein Feedback und bieten die Möglichkeit, Verbesserungspotentiale am Produkt auszumachen. Online-Reputations-Management bedeutet, aktive Online-PR zu betreiben. Es empfiehlt sich, hier offen vorzugehen und mit SEO-Mitteln dafür zu sorgen, dass die eigenen Mitteilungen leicht zu finden sind.

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