Ruhe bewahren im Fall von “Negative SEO”
Montag, 04. März 2013“Negative SEO”, also dem gezielten Setzen von minderwertigen Links auf eine fremde Website, damit diese von Google “abgestraft” wird, ist in letzter Zeit zu einem immer größeren Problem geworden. Viel Beachtung fand der Fall des Zigarren-Online-Shops noblego, der vermeintliche Negative SEO-Angriffe öffentlich machte und damit den Fokus auf das Thema lenkte. Nicht immer sind die Angriffe so heftig wie im Fall noblego, doch kleinere, unauffälligere Attacken nehmen zu.
Um die Gefahr eines Absturzes der eigenen Website abzuwehren, muss man die Gefahr natürlich erst einmal erkennen. Ein ordentliches Monitoring ist unumgänglich, zumal sich so ein Angriff auch direkt auf die Erreichbarkeit der betroffenen Seite auswirken kann. Wenn dieses eingetreten ist, können die Folgen gravierend sein. Sind lediglich Unterseiten betroffen kann man überlegen, ob diese schlichtweg gelöscht werden und die Links damit ins Leere laufen. Denkbar ist auch, die Seiten zu 404en und eine neue URL aufzulegen. Der Nachteil ist allerdings, dass sich die 404-Meldungen häufen und auch gute Links verloren gehen. Diese beiden Wege empfehlen sich nur dann, wenn es sich um ein paar Links handelt und das Monitoring erwarten lässt, dass es nur noch wenige Folgeangriffe geben wird.
Problematisch wird es, geht es um die Hauptseite. Spätestens an dieser Stelle sollte man ernsthaft darüber nachdenken, Kontakt zu Google aufzunehmen. Zwar sind die Reaktionen des Suchmaschinenriesen auch in so einem Fall eher spärlich (wenn es überhaupt eine Reaktion gibt), doch geht es hier schließlich um eine Straftat. Google stellt hier das Disavow Links Tool zur Verfügung, mit dem man betroffene Links identifizieren kann. Anschließend kann man bei Google einen Antrag auf erneute Überprüfung stellen (Reconsideration Request). Generell muss man allerdings sagen: Die Chancen, das Problem mit Googles Hilfe zu beheben, sind eher gering. Der Verursacher ist nur schwer oder meistens überhaupt nicht ausfindig zu machen, zumal sich die Hosts in der Regel im weit entfernten Ausland befinden.
Wie in so vielen Bereichen ist auch beim “Negative SEO” Vorsorge das beste Mittel. Wer genügend Trustlinks aufgebaut hat, der wird von einigen negativen Links (wenn es denn nur einige sind) nicht sofort aus der Kurve getragen. Dass “böse Links” auch tatsächlich böse Folgen haben, ist übrigens gar nicht mal sicher. Nicht wenige SEOs berichten davon, dass diese Links überhaupt keine Auswirkungen auf das Ranking haben. Gibt es also Anzeichen von “Negative SEO”, sollte erst einmal Ruhe bewahrt werden.