Suchanfragen: Keywords verlieren an Gewicht
Suchmaschinenoptimierer müssen zunehmend umdenken: Während früher bei Google und Co. ausschließlich das Suchworte bzw. die Keyword-Kette bei einer Anfrage ausgewertet wurden, spielen inzwischen eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle. So sind inzwischen aktueller Standort des Endgeräts, IP-Adresse und Typ des Endgeräts mitentscheidend, erklärt SEO-Fachmann Tom Anthony auf moz.com. Google greift zudem auf die Daten von Gmail-Accounts zurück, sind diese vorhanden.
Anthony veranschaulicht dieses am Beispiel der Suchanfrage “London U-Bahnstation”. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wonach der Suchende sucht.
- Ein Schulkind sucht nach Informationen für einen Schulaufsatz
- Jemand möchte ohne konkreten Anlassen wissen, welche und wie viele U-Bahnstationen es in London gibt
- Jemand sucht nach einer ganz konkreten U-Bahnstation
Bei dieser Suchanfrage ist für Google von Interesse, von wo und mit welchem Gerät die Anfrage gestartet wurde. Ist das Endgerät ein Smartphone und hat sich in einer U-Bahnstation eingeloggt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Suchanfrage auf eine ganz bestimmte Station oder das Streckennetz bezieht. Anders sieht es hingegen aus, wurde die Suchanfrage von einem Desktopgerät in den USA gestellt. Hier rücken wiederum die ersten beiden Varianten in den Fokus. Lässt ein hinterlegter Gmail-Account wiederum den Rückschluss zu, dass die suchende Person ein Schüler oder eine Schülerin ist, spricht viel für die Suche nach Informationen für einen Schulaufsatz. Entsprechende Seiten werden bei den Suchergebnissen weit oben gelistet.
Keywords bleiben wichtig – im Zusammenspiel mit anderen Faktoren
Der Aspekt, dass Google immer mehr Faktoren eine größere Bedeutung beimisst, darf von Suchmaschinenoptimierern natürlich nicht missachtet werden. Keywords bleiben weiterhin ungemein wichtig, doch wer künftig gut optimieren möchte, sollte stets im Hinterkopf behalten, welche Faktoren eine Rolle spielen können.
“My vision when we started Google 15 years ago was that eventually you wouldn’t have to have a search query at all”, zitiert Tom Anthony den Google-Gründer Sergey Brin: “You’d just have information come to you as you needed it.” Von diesem Traum, wonach Suchanfragen künftig überhaupt nicht mehr nötig sein werden, da die gewünschten Informationen schlichtweg immer perfekt präsentiert werden, ist Google zwar noch weit entfernt. Doch der aktuelle Suchalgorithmus ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. SEOs sollten diese Denkweise verinnerlichen, wollen sie den Anschluss nicht verlieren.