Die Rhein-Zeitung (RZ) ist eine Regionalzeitung im nördlichen Rheinland-Pfalz und eine Online-Zeitung. Sie wird herausgegeben von der Mittelrhein-Verlag GmbH mit Sitz in Koblenz.
Das Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben ist der gesamte ehemalige Regierungsbezirk Koblenz sowie die Stadt Mainz samt Umland. Die Rhein-Zeitung berichtet damit aus einem Gebiet, das 9489 Quadratkilometer (die 3,7-fache Fläche des Saarlandes) umfasst und rund 1,7 Millionen Einwohner und 1113 Kommunen hat. Das Blatt erreicht täglich rund 640.000 Leser (Stand 2009).
Die Rhein-Zeitung erscheint in 16 Lokalausgaben mit acht verschiedenen Titeln: Rhein-Zeitung (unter diesem Namen erscheinend in der Stadt Koblenz sowie den Kreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Neuwied), Kirner Zeitung (Verbandsgemeinde und Stadt Kirn), Mainzer Rhein-Zeitung (Stadt und Umland Mainz), Nahe-Zeitung (Kreis Birkenfeld), Oeffentlicher Anzeiger (Kreis Bad Kreuznach), Rhein-Hunsrück-Zeitung (Rhein-Hunsrück-Kreis), Rhein-Lahn-Zeitung (Rhein-Lahn-Kreis) und Westerwälder Zeitung (Westerwaldkreis). In fünf Landkreisen erscheinen die Ausgaben kreisweit, in den Kreisen Altenkirchen, Bad Kreuznach, Neuwied, Mayen-Koblenz sowie im Rhein-Lahn-Kreis erscheint die Rhein-Zeitung mit zwei jeweils räumlich differenzierten Ausgaben („Splitting-Ausgaben“).
Die Rhein-Zeitung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als völlige Zeitungsneugründung ohne direkte Vorläufer. Im März 1946 übertrug die Militärregierung der französischen Besatzungszone dem damals 32-jährigen Bauingenieur Peter Josef Stein aus Mayen die Lizenz zur Herausgabe der Rhein-Zeitung. Stein und Dr. Wilhelm Nowack gründeten dafür die Rhein-Mosel-Verlag GmbH mit Sitz in Koblenz. Zum ersten Mal erschien die Rhein-Zeitung am 20. April 1946. Gesetzt und gedruckt wurde die neue Zeitung in der Koblenzer Görres-Druckerei.
Im Dezember 1947 gab Nowack seinen Gesellschafteranteil am Rhein-Mosel-Verlag an den Verlagskaufmann Walter Twer (damals 43 Jahre) aus Nassau ab, der daraufhin zum Geschäftsführer bestellt wurde. 1948 ging die Rhein-Zeitung auf die Mittelrhein-Verlag GmbH (Koblenz) über. Der Mittelrhein-Verlag wurde am 29. April 1948 von den gemeinsamen Lizenzträgern Verlagsdirektor Walter Twer, Chefredakteur Oscar Richardt und Chefredakteur Michael Weber gegründet. Sie nahmen zugleich die Kaufleute Erich Schneider und Joachim Ulrich als weitere Gesellschafter auf. Der neue Verlag wurde in der Ausgabe vom 5. Mai 1948 erstmals im Impressum als Herausgeber der Rhein-Zeitung genannt. Ab November 1948 wurde die Rhein-Zeitung in einer eigenen Druckerei auf dem Gelände des Koblenzer Forts Asterstein hergestellt. Einzelne Lokalausgaben wurden von örtlichen, durch Werkverträge gebundenen Druckereien gefertigt. 1951 zog die Druckerei der Rhein-Zeitung in Koblenz vom Fort Asterstein in die Stegemannstraße um.
1966 erwarb der Mittelrhein-Verlag im neuerschlossenen Koblenzer Industriegebiet "Rheinhafen" ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück, um dort ein neues Druckhaus sowie ein neues Verlagsgebäude zu bauen. 1968 gingen dort zwei neue Hochdruck-Rotationsmaschinen in Betrieb. Verlag, Zentralredaktion, Anzeigenabteilung und Setzerei bezogen den neuen Standort im August 1969.
1969 gab sich die Rhein-Zeitung ein Redaktionsstatut, in dem sich die Redakteure zur Unabhängigkeit von Staat und Parteien verpflichten und jegliche Einflussnahme abwehren.
In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes besitzt die Rhein-Zeitung eine Quasi-Monopolstellung als regionale Tageszeitung. Allerdings hat der Verlag gerade in den Randgebieten mit zunehmender Konkurrenz und sinkenden Abo-Zahlen zu kämpfen.
Als einer der ersten Regionalzeitungsverlage hatte der Verlag seine Lokalredaktionen, also sein Kerngeschäft, aus tariflichen Gründen ausgegliedert. In den Tochtergesellschaften werden deutlich unter Tarif liegende Gehälter gezahlt. Zahlreiche Verlage sind dem Koblenzer Modell mittlerweile gefolgt. Der Mittelrhein-Verlag ist ohne Tarifbindung Mitglied des Verbandes der Zeitungsverleger in Rheinland-Pfalz und Saarland. Er gehört damit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) an.
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